(02331) 201-2015
Dr. med. Holger Beier
Chefarzt
Klinik für Innere Medizin
Dr. med. Michaela Reuter
Leitende Oberärztin
Endokrinologie, Diabetologie, Ernährungsmedizin, Angiologie
Die Endokrinologie befasst sich mit den Hormonen des menschlichen Körpers. Hormone sind Botenstoffe, die in aller Regel von Hormondrüsen an das Blut abgegeben werden und auf diesem Wege jede Körperzelle erreichen und in den Zielzellen ihre Wirkung entfalten.
Wichtige Hormondrüsen sind die Hypophyse als zentrale Regulationsdrüse im Gehirn, die Schilddrüse und Nebenschilddrüsen, die Bauchspeicheldrüse sowie die Nebennieren und die Gonaden (Eierstöcke und Hoden). Krankhafte Störungen der Hormondrüsen können in einer hormonellen Mehr- oder Minderproduktion liegen oder auch in Tumoren, die aus dem Hormongewebe hervorgehen.
Im Bereich der Hypophyse finden sich häufig kleinere, selten auch größere Tumore, die zum Teil eine erhöhte Produktion von Hypophysenhormonen aufzeigen (z.B. Prolaktinom oder Akromegalie oder Morbus Cushing). Diese vermehrten Hormonproduktionen sind für den Organismus insgesamt schädlich und sollten adäquat behandelt werden. Auch können Tumore der Hypophyse oder auch das sog. Empty Sella-Syndrom zu Hormonausfällen der Hirnanhangdrüse führen, was mit erheblichen Beschwerden verbunden sein kann und auch in aller Regel behandelt werden sollte.
Knoten der Schilddrüse finden sich in etwa 30% aller Menschen und müssen abgeklärt werden bzgl. ihrer Hormonproduktion und auch mit der Frage, ob es sich um gutartige Knoten handelt.
Die Nebenschilddrüsen regulieren den Calcium-Haushalt. Eine vermehrte Nebenschilddrüsenhormonproduktion (Parathormon) kann zu Nierensteinen führen und auch eine Osteoporose begünstigen sowie weitergehende schwere Körperschäden verursachen. Eine Unterfunktion führt zu einer Calciumverarmung im Blut und kann schwere Muskelkrämpfe auslösen.
Die Nebennieren produzieren mehrere Hormone, die für die menschliche Leistungsfähigkeit und Reaktionsbereitschaft verantwortlich sind. Häufig kommt es auch hier zu knotigen Veränderungen (Nebennierentumor), der in aller Regel zufallsmäßig entdeckt wird, z.B. bei einer Computertomographie oder Kernspinuntersuchung des Bauchraumes aus anderen Gründen. Endokrinologisch wird in dieser Situation untersucht, ob eine vermehrte Hormonproduktion der Nebennierenhormone vorliegt (Cortisol, Aldosteron und Stresshormone) oder aber auch, ob diese Tumore / Raumforderungen gut- oder bösartigen Charakters sein könnten.
Der Ausfall der Produktion von Nebennierenrindenhormonen stellt ein schweres, auch lebensbedrohliches Krankheitsbild dar (Morbus Addison) und bedarf der langjährigen endokrinologischen Mitbetreuung.
Im Bereich der Gonaden (Eierstöcke oder Hoden) können Hormonmangelzustände abgeklärt werden oder aber auch Untersuchungen zur Fruchtbarkeit erfolgen. Wichtige Krankheitsbilder diesbezüglich sind bei der Frau das PCO-Syndrom und beim Mann der Testosteron-Mangel. Die weiteren endokrinologischen Aufgaben bestehen häufig in der Abklärung einer schwer einstellbaren arteriellen Hypertonie, in Wachstums- und Gedeihstörungen, einer Osteoporose-Diagnostik und auch der hormonellen Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches.